Abwasser
Abwasser ist "anrüchig", stinkt, ist unhygienisch und nicht das beliebteste Gesprächsthema bei Tisch. Bundesweit sind 95% aller Haushalte in Deutschland an eine Zentral-Kanalisation und damit an große Zentralklärwerke angeschlossen und die Beschäftigung mit dem Thema Abwasser endet mit der Betätigung der Klospülung.
Pflanzenkläranlagen
Dennoch gibt es auch Häuser in ländlichen Regionen, welche zu dezentral liegen, um mit der Kanalisation verbunden zu werden. Hier wird eine alternative Reinigung benötigt. Pflanzenkläranlagen sind Kleinkläranlagen, welche das Abwasser eines oder mehrerer Haushalte,
Ortsteile oder auch größere Objekte ökologisch mit geringster Energiezufuhr und dennoch auf sehr hohem Niveau reinigen.
Am Ende des Reinigungsprozesses fließt sauberes Wasser durch einen Schacht in Vorflutleitungen, Gräben, Bäche oder Flüsse oder es versickert idealerweise in einer flachen Sickermulde in das Grundwasser.
Auf Ihrem Grundstück nehmen Sie von der Pflanzenkläranlage nur Notiz in Form eines etwa 30m2 großen Schilfbeetes.
Wie funktioniert eine Pflanzenkläranlage?
Das Abwasser rieselt sehr langsam durch einen bepflanzten, durchwurzelten Bodenfilter. Am Boden des Filters sammelt es sich auf einer Folie in einem Drainagensystem und fließt aus der Anlage ab. Es bleiben keine Rückstände oder Gerüche. Die Anlage arbeitet weitgehend autonom und nahezu klimaneutral. Sie bezieht ihre Energie aus der Sonneneinstrahlung. Die Sonne läßt die Pflanzen wachsen und Bakterien verrichten den "vollbiologischen Abbau" von Schmutzstoffen im Untergrund.